Bei Felix und Ying in Shenyang – Stadtgeschichte und Entwicklung, Pekingente

Den ersten Tag bei Felix verbringen wir mit ihm in seiner aktuellen Heimatstadt. Neben einem Museumsbesuch und einer abendlichen Schlemmerei bei Peking-Ente gibt es genügend Zeit etwas durch die Stadt zu schlendern, im Café zu sitzen und den Rucksack am Tisch stehen zu lassen ;-).

Um einen Eindruck von der Stadtentwicklung in Shenyang zu bekommen besuchen wir das zugehörige Stadtplanungsmusem. Dort sind Exponate (meist Fotos) von vergangenen Tagen sowie die Entwicklung der Stadt bis heute und die Pläne für die Zukunft ausgestellt. Die Industrie wie auf der Zugfahrt gesehen ist hier einer starken Modernisierung der gesamten Gegend “zum Opfer gefallen”. Wo einst, also vor 10 Jahren, noch schwere Stahlindustrie quasi mitten in der Stadt die Luft verpestete, steht heute ein komplett neu gebautes Stadtviertel. Die Pläne für den “Golden Corridor” muten fast verrückt an und haben mit der Zeitrechnung unserer Stadtentwicklung nichts gemein. Wenn München 20 Jahre an einer zweiten Stammstrecke plant und weitere 10 Jahre zum  Bau benötigt findet hier ein Wandel des gesamten Stadtbildes, ein Wachstum von mehreren Millionen Einwohnern und flächenmäßige Ausdehnung von mindestens 1x München statt. Unbegreiflich und ebenso beängstigend. Natürlich hat dieses rasante und schonungslose Wachstum auch Kehrseiten, die offensichtlichste ist die Sinnhaftigkeit Wolkenkratzer im Dutzend zu bauen, wenn diese dann leer stehen. Die Gebäude an sich entsprechen nicht ansatzweise unseren Qualitätsstandards, sodass 6 Jahre alte Gebäude aussehen wie bei uns nach 40 Jahren vor einer kurz bevorstehenden Vollrenovierung. Schnell schnell hingebaut, nicht unbedingt alles fertig gemacht und gleich zum Nächsten. Hauptsache Wachstum. Genau hinsehen darf man nirgendwo, denn es bröckelt im wahrsten Sinne des Wortes die Fassade vor den Augen ab. Die U-Bahn verfügt aktuell über 2 Linien, der Rest der U-Bahn mit flächendeckendem Netz einer 10 Millionen Stadt befindet sich im Bau. Alles. Sehr eindrucksvoll war auch das riesige Stadtmodell und die 3D-Modelle einzelner geplanter Stadtviertel, sodass man einen sehr plastischen Eindruck von Shenyang 2020 bekommen hat. Wahnsinn. Mal sehen ob wir irgendwann einen Vergleich zum heutigen Stadtbild haben.
Wir verbringen dann noch ein paar Stunden mit Spazieren, Einkaufen im Markt, im Café, bevor wir Ying dann beim Peking-Ente essen treffen. Im Markt wird auch etwas anders eingekauft als bei uns. Es sind prinzipiell alle Früchte/Gemüse/Obst offen, wird abgewogen und fertig. Keine Plastikeinzelverpackungen, etc. Auch Fleisch, Fisch usw. wird direkt im Markt verkauft und ist äußerst frisch.

Die Peking-Ente, was wir ja leider in Peking nicht geschafft haben, war superlecker können wir nur sagen. Nach einigen sehr schönen Stunden rundet ein Dachbesuch bei Nacht den Abend ab. Danke für alles und ich hoffe wir können so etwas bald wieder öfter erleben.

 

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