Speyer und eine Nacht am Rhein

Nach einer zugegebenermaßen sehr ruhigen Nacht machen wir uns am Morgen auf den Weg nach Speyer um die Altstadt und den Dom zu besichtigen.

Auch wenn die Location an sich nicht uneingeschränkt einladend war, so war die Nacht doch wirklich ruhig mit sehr angenehmen Nachbarn. Radler, die früh ins Bett gingen und vor uns schon wieder abgereist waren. Dann noch kurz zusammenpacken, also Markise einrollen, Bett abbauen und die Kisten verstauen… und ab in die Stadt Speyer.

Wir parken direkt am Dom auf einem kleinen Parkplatz und erkunden die Altstadt rund um den Speyrer Dom. Eine wirklich sehr sehr schöne Altstadt erwartete uns, mit Fachwerkhäusern, kleinen Gassen und sehr freundlichen Menschen. Wir essen erstmal ein Eis, schlendern durch die Straßen und sehen uns natürlich den Dom von Innen an. Ein wirklich imposantes Bauwerk, das mit seinen rot/beigen Steinen eine sehr ruhige und andächtige Atmosphäre schafft. Wir sind wirklich begeistert. Nach einem kurzen Halt in Mainz geht es weiter auf den nächsten Campingplatz direkt am Rheinufer “Rheincamping Siebengebirgsblick“.

Dem Konzept eine weitere Chance gebend gehen wir sehr positiv an die Sache, beziehen unseren Stellplatz, bauen alles sehr routiniert in wenigen Minuten auf und trinken erstmal ein Bierchen. An sich ganz schön hier, eine Wiese die noch grün ist mit Blick auf Rhein (naja fast, wir stehen in der zweiten Reihe) und Schloss Drachenburg. Doch wo gestern Grillenzirpen war höre ich jetzt links von mir den Fernseher von einem offenbar schwersthörigen Rentnerpaar. Das Gute: es ist so laut, dass ich alle Dialoge klar und deutlich hören kann. Ich schau mal ob ich das Bild dazu streamen kann…
Ergänzend rechts von uns Holländer mit zwei Fußhupen, die konsequent Radau machen wenn ein anderer Hund zu riechen ist. Die Markise der Nachbarn leitet den Zigarettenrauch direkt an unser Dachzelt. Aber: der penetrante Raucherhusten kündigt die nächste Fluppe wenigstens an ;-). Hinter uns haben einige junge Camper mit Bierbänken Stellung bezogen. Sie machen wohl gerade eine Kneipentour, ich bin gespannt was passiert wenn sie hier wieder eintreffen. Gut dass wir unsere 4-jährige Geheimwaffe dabei haben, die mit unverwechselbarem Organ etwa 1000 Wörter pro Minute sprudeln kann. Eventuell ist die ja bei Rückkehr noch wach *hrhrhrhr*.

Aber an sich wie gesagt: schön hier. Und ich merke gerade beim Schmunzeln über diesen Text, dass ich wohl alt geworden bin. Gut… campen mochte ich an sich eigentlich noch nie und nur weil man einen California hat wird das Konzept halt nicht gleich gut. Da hat der Kopf wohl einen Streich gespielt. Oder es liegt an der Auswahl der Lokalitäten, denn eigentlich war die gestrige NACHT sehr cool. Aber es ist wie immer, wenn ich mir was besonders toll vorstelle… dasselbe stellen sich andere Leute halt auch besonders toll vor, und fahren dann auch da hin. Und dann finde ich es irgendwie nicht mehr so toll…
Und schon flippt die Töle nebenan wieder aus. 22:03 Uhr, eigentlich schön hier. Immerhin riecht das, was der jetzt eben schräg hinter uns kocht, ganz gut. Prost!

HA… Der Fernseher ist aus!

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